Machen Sie Schluss mit der Russian Manicure-Technik!

Geschrieben von Johanna | 01.03.2020 16:16:00

Ärzte warnen vor einem neuen Trend, der die Nagelstudios erobert. Denn bei der so genannten „Russian Manicure“ wird die Nagelhaut vor der Lackierung komplett entfernt. Gefährden Sie nicht die Gesundheit Ihrer Kunden!

Die „russische“ Maniküre – eine Art Mikrodermabrasion per E-Feile – ist zurzeit als effektive Methode zur kompletten Entfernung lebender Nagelhaut als Teil der Nagelvorbereitung in aller Munde. Obwohl dieser Trend die Verwendung von Nagelhautscheren, Removern und Holzstäbchen überflüssig macht, birgt er viele Risiken.

Starker Schutz

Die Nagelhaut ist ein zuverlässiger und starker Schutz für den empfindlichsten Teil der Nagelstruktur – die Nagelmatrix. Sie formt die innerste Schicht der Epidermis, in der kontinuierlich neues Gewebe gebildet wird. Fehlt diese Schicht, haben Bakterien, Pilze und Infektionen leichtes Spiel.

Sensibles System

Die Aufgabe der Matrix ist die Bildung von Keratin als Hauptbaustein des Fingernagels. Die Nagelmatrix ist so empfindlich, dass schon Temperatureinflüsse, geringe Druckeinwirkung, kleinere Verletzungen und Hautschäden zu Entzündungen führen. All diese externen Faktoren können die Bildung von gesundem Keratin in der Nagelplatte beeinflussen.

Folgen gestörter Keratin-Synthese

Die fehlerhafte Synthese (Bildung) von Keratin wird während des Nagelwachstums sichtbar. Veränderungen in Form, Struktur, Textur, Farbe oder sogar das Ablösen vom Nagelbett (Onycholyse) sind allesamt Symptome einer Schädigung der Matrix. Diese Folgen sind nicht vorhersehbar, treten aber sofort oder Monate nach einem chemischen, biologischen oder mechanischen Trauma auf.

Neben externen Faktoren können auch zahlreiche innere Faktoren, sprich der Gesundheits- und Hautzustand, die Matrix beeinflussen. Zu diesen Faktoren gehören z. B. Diabetes, Psoriasis und Lungenerkrankungen.

„Wir würden eine russische Maniküre niemals empfehlen. Ob nun korrekt durchgeführt oder nicht – es wird lebendes Gewebe entfernt! Dies kann mit der Zeit zu einem verdickten, trockenen proximalen Nagelwall, zu Schädigungen an Matrix oder Nagelbett und zu Infektionen führen. Außerdem „wächst“ die Haut schneller und härter nach, weshalb die russische Maniküre dann immer wieder aufs Neue durchgeführt werden muss. Ein Teufelskreis! Die einzige Möglichkeit, trockene Nagelhaut loszuwerden, ist eine regelmäßige Maniküre und viiiel Feuchtigkeit“
Mette Steenberg, Education Manager